Judo in Deutschland
Jiu-Jitsu und Judo wurden um die Jahrhundertwende in Europa bekannt. Besonders in Deutschland erweckte das Jiu-Jitsu zunächst große Aufmerksamkeit
Einige geschäftstüchtige Personen ließen sich von Japanern im Jiu-Jitsu ausbilden, entwickelten es weiter und nutzten es schließlich zu kommerziellen Zwecken aus.
Der bekannteste Vertreter in Deutschland war Erich Rahn. Er kämpfte anfangs im Zirkus gegen Boxer und Ringer und gründete 1906 die erste deutsche Jiu-Jitsu Schule.
Das Judo, so wie es seit Jahrzehnten in Japan entwickelt wurde, lernte man in Deutschland erst richtig 1929 kennen, als eine Londoner Judomannschaft, von japanischen Trainern betreut, in einigen deutschen Städten kämpfte. Eine ganze Reihe von Vereinen übernahm diese moderne Kampfsportart, trat aus dem Reichsverband für Jiu-Jitsu aus und schloss sich 1932 zum Deutschen Judoring zusammen.
Trotz heftiger Angriffe einiger Funktionäre des Reichsverbandes für Jiu-Jitsu setzte sich Judo immer mehr durch. 1932 organisierte Alfred Rhode die erste internationale Judo-Sommerschule in Frankfurt/Main. Hier lehrten japanische Meister, die die Vorraussetzung schufen, dass der Judosport bis zum Beginn des 2.Weltkrieges in ganz Europa einheitlich gestaltet werden konnte.
Nach dem 2.Weltkrieg versuchten die Alliierten den Judosport zu verbieten bzw. die Ausübung zu verhindern. Aber nichts konnte die Enthusiasten bremsen. In beiden deutschen Staaten entwickelte sich, unabhängig voneinander, ein funktionierender Apparat, welcher mit beachtlichen Erfolgen aufwarten konnte.
Europaweit und auch auf internationaler Ebene konnten von beiden deutschen Staaten beachtliche Erfolge eingefahren werden, wobei die Erfolgsbilanz der damaligen DDR dominierte. Mit der Wiedervereinigung verschmolzen auch die beiden Judoverbände zum DJB.