Wer in der Zeit vom 07. – 12. Juli dem Gornauer Freibad einen Besuch abstattete, mag sich vielleicht angesichts der mit Umhängen, Hüten oder Zauberstäben ausgestatteten kleinen und großen Magier ein wenig gewundert haben. Auch die lauten Trommelschläge und Kampfschreie auf dem Sportplatz wiesen eindeutig darauf hin – der Judoclub Gornau hatte wieder die Zelte bezogen und beging mit dem diesjährigen Ferienlager zugleich auch das 55-jährige Jubiläum des Judosports in Gornau.
Nachdem am Freitag – noch ganz ohne Magie – die Zelte aufgebaut worden waren, konnten dann am Samstag die Zauberschüler ins Gornauer Hogwarts einziehen – denn das Zeltlager stand ganz unter dem Motto „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Am gleichen Tag mussten sich die Kinder und Jugendlichen jedoch erst noch auf der Judomatte beweisen und konnten mit Erfolg ihre Gürtelprüfung ablegen. Eine willkommene Erfrischung bot danach das kühle Nass des Gornauer Freibads. Den Abschluss bildete dann ein kleines Quidditch Turnier: Mit dem Besen zwischen den Beinen mussten Bälle durch Torringe getrieben werden – die erste Flugstunde war also auch abgehakt.
Am Sonntag stand dann die Besichtigung der altehrwürdigen Zauberburg Stein in Hartenstein an, wo die Kinder mittelalterliche Waffen, Folterwerkzeuge und Rüstungen begutachten konnten. Aufgrund seines Nachnamens durch Zufall für diesen Tag zum Burgherren geworden, konnte dabei sogar Vereinsmitglied „Graf André von Stein“ als Besitzer der Burg Stein vor Ort sein. Was für eine Ehre!
Wichtige Persönlichkeiten – unter anderem der Vorsitzende des Kreissportbunds Frank Vogel – waren dann auch später im Camp zu Gast, um Auszeichnungen besonders engagierter Mitglieder vorzunehmen. So erhielt Enrico Tändler die Ehrennadel in Gold und Tino Wächtler die Ehrennadel in Bronze. Die Sportjugend Sachsen, vertreten durch André Zschocke, ehrte Emilie Schulz und Carlotta Oertel mit der Engagementgabe in Silber bzw. Bronze.
Bei Kaffee und Kuchen sowie Leckereien vom Grill als abendliche Stärkung kamen dabei nicht nur die Campteilnehmer, sondern auch die Eltern zusammen und ließen den Sonntag bei Speis und Trank gemütlich ausklingen. Das allseits beliebte Spiel „Jugger“, in welchem sich zwei Mannschaften mit Schaumstoffwaffen begegnen, bildete dann den fulminanten Abschluss eines gelungenen Tages.
Der Montag stand ganz im Zeichen der Judosafari und des Judosportabzeichens, für welche von den großen und kleinen Teilnehmern sportliche Höchstleistungen sowohl auf der Matte als auch im Fitnessbereich gefordert wurden. Von Kniebeugen über Schwimmen bis hin zu Liegestützen blieb hier kein Muskel unbeansprucht, was dann abends mit dem mittlerweile schon obligatorischen Schmugglerspiel belohnt wurde.
Schnell neigte sich das Zeltlager dann auch schon seinem Ende zu, doch ließ man es sich dennoch nicht nehmen, am Dienstag im Rahmen von zwei Trainingseinheiten nochmal etwas näher auf verschiedene Möglichkeiten der Selbstverteidigung einzugehen. Während vormittags dabei die Kleineren auf der Matte standen und sich – für viele das erste Mal – mit der Abwehr von Ohrfeigen und Co befassen durften, ging es dann am Nachmittag für die Größeren unter der Regie von Andreas Tanau, Danträger sowohl im Judo als auch im Jiu-Jitsu, besonders heiß her. Hier standen vor allem Schläge und Tritte sowie verschiedene Abwehrmöglichkeiten auf dem Programm, wobei alle mächtig ins Schwitzen kamen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Andreas für die spannenden Einblicke ins Jiu-Jitsu, die sich bei einigen auch in Form so mancher blauer Unterarme manifestierten!
Als kleines Highlight stand dann für den Abschlussabend nicht nur eine kleine Zaubershow zur Demonstration der im Camp erlernten Zauberkünste, sondern auch ein Nachtspiel auf dem Freibadgelände an. Hier konnte der finale Kampf gegen Voldemorts dunkle Schergen durch fast alle erfolgreich bestritten werden, nur einer wurde zuvor vom Schlaf dahingerafft.
Auch dieses Jahr war das Zeltlager wieder ein voller Erfolg, der ohne die nun schon viele Jahre währende Unterstützung der Gemeinde Gornau nicht möglich gewesen wäre. Auch die Förderung durch das Landratsamt und die Unterstützung durch den Bauhof sollte an dieser Stelle dankend erwähnt werden.
Nicht zuletzt war es natürlich auch das engagierte Team von Helfern – sei es als Trainer auf der Matte, in der Küche, als Nachtwache oder bei sämtlichen sonstigen Aktivitäten -, welche das Zeltlager auch dieses Jahr wieder ermöglicht haben und eine tolle Arbeit leisten. Denn leider hilft hier keine Magie, sondern nur eine gewaltige Portion an Energie, Geduld, Kreativität und Schlafmangel.
Text: Carlotta Oertel
Man Carlotta, dass hast Du aber Klasse geschrieben und trifft auf den Punkt. Es war anstrengend, hat viel Arbeit gemacht aber das Ergebnis, der Erfolg der Anstrengungen, ist die schönste Belohnung.
Prima Artikel und sehr gut geschrieben. Man kann sich richtig hineinversetzen und die Aktivitäten miterleben.
Danke Carlotta